Die Zeit, als Teddy Roosevelt in die Brust geschossen wurde und dann trotzdem eine Rede hielt

Am 14. Oktober 1912 war Theodore Roosevelt auf dem Wahlkampf in Milwaukee und kandidierte für eine weitere Amtszeit. Es war ein hartes Rennen: Der demokratische Kandidat Woodrow Wilson erwies sich als starker Gegner, und William Howard Taft war zwar unbeliebt, aber der republikanische Amtsinhaber. Roosevelt lief als Third Party Progressive, und um mit seinen großen Rivalen mithalten zu können, musste er hart arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt in der Wahlsaison hielt er täglich 15 bis 20 Reden, von denen die meisten eine Stunde oder manchmal länger dauerten. Aber an diesem Tag fühlte sich TR nicht so gut. Seine Kehle kratzte, er war müde, und so plante er einen relativ schnellen Zwischenstopp.

Was Roosevelt und sein Sicherheitsteam nicht wussten, war, dass ein Mann mit einem Revolver vom Kaliber .38 die Kampagne verfolgt hatte, seit sie New Orleans verlassen hatten. Tausend Meilen ritt er ruhig und wartete nur darauf, seinen Schuss auf den Colonel zu bekommen.

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John Schrank war ein bayerischer Saloonkeeper aus New York. Er hatte in den letzten Monaten einige seltsame und beunruhigende Träume gehabt, hauptsächlich von Präsident McKinley, dessen Ermordung zu Roosevelts erster Amtszeit führte. In seinen Träumen sagte Schrank, dass Präsident McKinley ihn gebeten habe, seinen Tod zu rächen und die Demokratie vor einem dreijährigen Präsidenten zu schützen. Schrank musste lediglich Roosevelt töten, bevor er wiedergewählt werden konnte.

'ABER GLÜCKLICH HATTE ICH MEIN MANUSKRIPT'

Roosevelt stand auf dem Sitz seines Autos, um der Menge zuzuwinken, und Schrank, der in der ersten Reihe der Menge stand, hatte seinen Schuss. Er zielte: aus nächster Nähe, direkt auf Roosevelts Kopf. Dann passierten drei Dinge gleichzeitig. Ein Umstehender schlug Schranks Arm; Roosevelts Sicherheitspersonal entdeckte die Waffe und sprang aus dem Auto; Schrank drückte ab. Der Schuss landete direkt in Roosevelts Brust, als Schrank vom Leibwächter angegriffen und in den Schwitzkasten genommen wurde. Roosevelt soll nicht bemerkt haben, dass er getroffen wurde, bis er in seinen Mantel griff und das Blut an seinen Fingern spürte.

Aber es stellt sich heraus, dass Teddys langatmige Reden ihm an diesem Tag das Leben gerettet haben: Die Kugel ging durch eine 50-seitige Kopie seiner vorbereiteten Rede und das stählerne Brillenetui, das er in derselben Tasche trug. Die Kugel war so langsam, dass sie weder Lunge noch Herz erreichte, was Teddy aus dem Fehlen von Blut beim Sprechen oder Husten schloss. Er weigerte sich, in ein Krankenhaus zu gehen und bestand darauf, seine Rede zu halten.

„Freunde, ich werde Sie bitten, so leise wie möglich zu sein. Ich weiß nicht, ob Sie ganz verstehen, dass ich gerade erschossen wurde; aber es braucht mehr als das, um einen Elchbullen zu töten“, begann er. Er sprach noch mindestens 55 Minuten (manche Schätzungen sagen 90) und trug immer noch sein blutgetränktes Hemd. (Hier können Sie den Bericht eines Stenografen über seine Rede lesen.)

Die Seiten der Rede, die Roosevelts Leben rettete, wurden später zu einem Buch gebunden, das zusammen mit dem Brillenetui und dem Hemd, das TR trug, in der Theodore Roosevelt Birthplace National Historic Site in New York City zu sehen ist.Erin McCarthy

Roosevelt würde die nächsten acht Tage im Krankenhaus verbringen. Die Kugel hatte sich in seiner Brustwand festgesetzt und das Entfernen wurde als zu unsicher erachtet. Die Wunde heilte und er berichtete nie wieder über die Verletzung. Obwohl er seinen Attentat überlebt hatte, würde die Präsidentschaft nicht wieder Teddys sein: Die 41 Prozent der Stimmen von Woodrow Wilson bedeuteten, dass das Amt ihm gehören würde, obwohl Roosevelt den amtierenden Taft besiegte und damit das einzige Mal war, dass ein amtierender Präsident den dritten Platz belegte in einem Wiederwahlangebot.

Schrank wurde inzwischen sofort festgenommen. Er verbrachte den Rest seines Lebens in einer Irrenanstalt und starb 1943 an einer Lungenentzündung.

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Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Jahr 2012.